Generationen begegnen sich

 

 

 

 

Reservisten der Reservistenkameradschaft Immendingen, unter Leitung des Vorsitzenden Oberfeldwebel der Reserve Udo Tietz,  sowie deren Kameraden vom Unteroffizierverein Grenchen aus dem Schweizer Kanton Solothurn besuchten die Technische Schule der Luftwaffe in Kaufbeuren.

Hauptmann Tobias Wichmann, der als Lehroffizier Flugverkehrskontrollpersonal ausbildet, begrüßte die Gruppe auf dem Fliegerhorst Kaufbeuren mit einer Einführung in die Geschichte und die Aufgaben der Schule, welche im Jahr 1957 ihren Betrieb aufgenommen hat und deren Hauptauftrag die Ausbildung von Soldaten und zivilen Mitarbeiter in der Wartung und Instandsetzung von Kampfjets der Luftwaffe ist. Ca. 600 Soldaten und Mitarbeiter bilden pro Jahr in ca. 440 Lehrgängen und 240 Lehrgangsarten rund 4.500 Lehrgangsteilnehmer aus und betreiben darüber hinaus eine Lehrwerkstatt mit fast 100 Lehrlingen. In den  Anfangsjahren war es der F 104 G STARFIGHTER, der den Schwerpunkt der Ausbildung bildete, danach folgte der RF-4E PHANTOM, an dem die Technik 50 Jahre lang vermittelt wurde, ehe 2008 die letzten Lehrgänge durchgeführt wurden. Dieser Flugzeugtyp wird im kommenden Jahr dann endgültig außer Dienst gestellt.

Seit Oktober 1981 führte die Indienststellung des multinationalen Jetflugzeugs TORNADO sogar Soldaten der Marine, die das System ebenfalls nutzte, ins Allgäu und sorgte damit für ein buntes Bild auf dem Flugplatz. Mittlerweile ist mit der Schulung am EUROFIGHTER nun schon die 4. Generation an Luftfahrzeugen in die Hörsäale eingezogen. Auch dieses multinationale Projekt führt dazu, dass immer wieder ausländische Lehrgangsteilnehmer, in diesem Fall aus Österreich, zur Ausbildung nach Kaufbeuren geschickt werden.

Nach einem kurzen Einführungsfilm konnte sich die Besuchergruppe dann ein direktes Bild vor Ort machen. Zunächst stand der TORNADO im Vordergrund des Interesses. Stabsfeldwebel Fischer und Oberfähnrich Decker liessen keine Fragen offen, auch wenn sie noch so detailliert erscheinen mochten, konnten sie doch auf ihre langjährige Praxis in einem fliegenden Verband zurückgreifen. Der Höhepunkt war aber sicherlich nicht nur der engagierte Vortrag von Hauptmann Bassing, welcher über ein enormes Fachwissen im Bereich Flugzeugtechnik verfügt, sondern eindrücklich die verschiedenen Parameter des EUROFIGHTER vorstellte. Schon optisch war festzustellen dass dieses Flugzeug, welches mit 84 Computern ausgestattet ist, den Quantensprung in der Fliegerei darstellt.

Von den Reformprozessen in der Bundeswehr ist auch die Technische Schule der Luftwaffe insofern betroffen, als der Standort Kaufbeuren voraussichtlich im Jahr 2017 geschlossen wird und die Ausbildung ins nahe gelegene Untermeitingen verlagert wird. Der EUROFIGHTER wird ebenfalls nicht in der vorgesehenen Stückzahl beschafft. Für ein Mitglied der Besuchergruppe war der Aufenthalt in Kaufbeuren ein Wiedersehen mit der Vergangenheit. Hauptfeldwebel der Reserve Steffen Zander leistete seinen Grundwehrdienst in den Achtziger Jahren auf dem Fliegerhorst und erkannte Vertrautes aber auch manch Neues.


 

 

 

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