Sicherheitspolitischer Vortrag bei der

Reservistenkameradschaft Immendingen

Vortrag von Dr. Andrè Uzulis (Chefredakteur der sicherheitspolitischen Zeitschrift loyal)  

Auf Einladung der Reservistenkameradschaft (RK) Immendingen berichtete Dr. Andrè Uzulis, Chefredakteur des Sicherheitsmagazins LOYAL, welches bei der FAZ angesiedelt ist, von einer Recherchereise in die Republik Moldau.

Der Oberstleutnant der Reserve und promovierte Historiker und Journalist bereiste das Land zwischen der Ukraine und Rumänien im Frühjahr diesen Jahres, noch vor dem Referendum für den Beitritt zur Europäischen Union, sowie den Präsidentschaftswahlen welche an diesem Sonntag in die zweite Runde gehen. Das Land hat etwa die Größe von Baden-Württemberg, aber nur 2,5 Millionen Einwohner der verschiedensten Ethnien mit zwei Konfliktregion im eigenen Land nämlich der 1990 nach einem kurzen Krieg abgespaltenen, pro-russischen Region Transnistrien, in der aktuell 1.500 Soldaten der russischen Föderation stationiert sind um eines der größten Waffen- und Munitionslager zu bewachen. Ferner die autonome Region Gagausien, welches von einem Turkvolk bewohnt wird, welches allerdings nur noch russisch spricht und ganz in der Hand eines russischen Oligarchen war, welcher die Region vollständig beherrscht und wirtschaftlich ausgenommen hat. Zu 95 % arbeiten die Menschen im Agrarsektor, sehr beachtlich dabei sind die hervorragenden Weine, die dort produziert werden,  so dass nicht nur auf die EU, sondern vor allem auf die Bevölkerung im Falle eines EU-Beitritts erhebliche Probleme zukommen würden, denn das Land ist sehr arm und Korruption ist das größte Hindernis für die Entwicklung. Viele, hauptsächliche junge Menschen verlassen daher das Land. Die seit 2020 amtierende Präsidentin Maia Sandu strebt in ihrer zweiten Amtszeit den Anschluss an den Westen an, während der Gegenkandidat, mit massiver Wahlbeeinflussung Russlands, dies nicht wünscht. Das Referendum zugunsten der EU fiel mit 50,46% äußerst knapp aus. Zudem regelt die Verfassung des Staates von 1990 die Neutralität, so dass zumindest eine NATO-Mitgliedschaft ausgeschlossen werden kann. Rumänien unterstützt die zahlenmäßig kleine Armee hauptsächlich mit der Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere. Das Land hat sich an einigen Auslandseinsätzen der Vereinten Nationen beteiligt. Wegen der Neutralität bestehen nur bilaterale Kooperationen mit einigen westlichen Staaten. Es wird im Land auch befürchtet, dass man das nächste Ziel Russlands sein würde, wenn die Ukraine fallen würde.

 

Der stellv. Vorsitzende Steffen Zander bedankt sich beim Referenten und überreicht im zur Erinnerung ein RK-Wappen.

Druckversion | Sitemap
© Udo Tietz
Impressum